8 Bauge w e rbBe Echtes Schaffen Wer kann schon von sich behaupten, ein Wohnhaus, eine schule oder ein Krankenhaus gebaut zu haben? Ganz einfach: Maurer können das. Im Baugewerbe entstehen echte Werte zum Anfassen. Für junge Menschen bietet die Branche auch zahlreiche attraktive Aufstiegsmöglichkeiten – ganz ohne studium. Wer Lust am Schaffen hat, und sich dabei auch gerne mal die Hände schmutzig machen will, ist im Bau genau richtig. Nicht zuletzt zahlreiche attraktive Karrieremöglichkeiten machen die Branche zu einer krisensicheren Anlaufstelle mit solider Perspektive für junge Menschen. „Bei uns gibt es viele sehr gute Weiterbildungsmaßnahmen und damit Aufstiegschancen für junge Menschen. Man kann da echt weiterkommen“, sagt Gabi Fetzer vonseiten der Bauinnung. Zwar trägt man am Ende nicht extravagante Titel wie „CEO“, „Head of Operations“ oder „Junior Manager“, doch wer engagiert arbeitet, kann mit mehreren Schritten auf der Karriereleiter in attraktive und verantwortungsvolle Positionen gelangen. Praktikum und Ausbildung Einen ersten Eindruck vermittelt ein Praktikum bei einem der zahlreichen Betriebe im Landkreis Heidenheim. „Unsere Mitgliedsbetriebe sind grundsätzlich sehr offen gegenüber Praktikumsanfragen. Sie sind der ideale Rahmen, um erste Erfahrungen zu sammeln und sich einen Eindruck von der Arbeit und den Leuten zu verschaffen“, so Fetzer. Die mehrjährige Berufsausbildung ist dann der erste große Karriereschritt ins Baugewerbe. Nach der Ausbildung zum Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer gibt es beispielsweise die Möglichkeit, sich mit einem insgesamt vierwöchigen Kurs zum Vorarbeiter weiterbilden zu lassen. Vorarbeiter Der Vorarbeiter leitet ein Bauteam und hat somit vor Ort auf der Baustelle den Überblick und die Hoheit über die Pläne. Er gehört zu den Ansprechpartnern für den Bauherrn und ist die Schnittstelle zum Architekten. Natürlich wird diese Tätigkeit sowie die damit einhergehende größere Verantwortung auch besser vergütet. Wer sich in der Rolle bewährt, kann in einem nächsten Schritt die zweite Hürde zum Werkpolier nehmen. Werkpolier Dafür muss man mindestens 22 Jahre alt sein und bereits über eine gewisse Fachpraxis verfü- Mach was - bewerbe dich jetzt! / www.lindel-bau.de
Bauge w e rbBe 9 gen. Der Werkpolier leitet bereits mehrere Teams gleichzeitig und muss hierfür verschiedene Arbeitsläufe koordinieren und zeitlich abstimmen können. Deshalb ist es wichtig, dass der Werkpolier schon Erfahrung mitbringt, was die Abläufe auf der Baustelle und mögliche Fallstricke anbelangt. Die notwendigen Kenntnisse für die Werkpolierprüfung werden in einem zweimonatigen Vorbereitungskurs erlernt, an dessen Ende eine schriftliche und eine mündliche Prüfung steht. Geprüfter Polier Eine Karrierestufe höher folgt der Geprüfte Polier. Diese Tätigkeit geht mit einem nochmals erhöhten Maß an arbeitsplanerischer Verantwortung einher. Sie schließt die Überwachung der sachgemäßen Ausführung aller Baustellentätigkeiten sowie die Einhaltung des Zeitplans ein. Im Fortbildungskurs werden daher auch Zusatz- und Führungsqualifikationen vermittelt, die für diese neue Rolle benötigt werden. Meister Nach der Gesellenprüfung gibt es bei entsprechender fachlicher Eignung die Möglichkeit, den Meisterbrief zu erlangen. Anders als in anderen Branchen ist im Baugewerbe nie die Meisterbriefbindung abgeschafft worden. Das heißt, dass man sich erst nach dem erfolgreichen Abschluss dieser gesonderten Ausbildung an speziellen Meisterschulen selbstständig machen kann. Eine tolle Aufstiegsmöglichkeit, und nicht nur für Menschen, die ihren eigenen Betrieb gründen wollen. „Meister sind hier bei uns in den kleinen und mittelständischen Unternehmen immer stark gefragt“, sagt Fetzer. Wer sich im Anschluss oder in Verbindung mit einer Ausbildung dennoch mit einem Studium weiterbilden möchte, kann dies beispielsweise mit dem Biberacher Modell tun. Dabei werden der Gesellenbrief sowie ein Bachelorabschluss zum Bauingenieur parallel zueinander abgeschlossen. „Wir sind keine Schreibtischtäter“, sagt Gabi Fetzer. Und dennoch wird auch der Bau immer digitaler. Baupläne, die auf Tablets verstaut sind oder die digitale Akte, in der aktuelle Maßnahmen per Handyfoto festgehalten und innerhalb des Teams ausgetauscht werden können, sind nur zwei Beispiele für die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten, die die Arbeit erleichtern. Baumaschinen mit GPS und Vermessungsgeräte mit integrierter Software, in denen der Bauplan als digitale Vorlage bereits hinterlegt ist, bringen Präzession und Zeitersparnis. Deshalb müsse man auch Neuerungen gegenüber immer offen sein und neben der Freude an einem soliden Handwerk auch Lust auf das Digitale mitbringen, so Fetzer. Text: Philipp Hruschka | Bild: Natascha Schröm ©denys_kuvaiev - stock.adobe.com
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