Heimspiel Nr. 5 Saison 2018/19

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14 Spielerporträt »Ich habe mir gesagt: Genieße es, auf dem Platz zu stehen!« Bei Robert Glatzel läuft’s: Das Toreschießen fällt ihm gerade leicht, letzte Woche kam Töchterchen Alicia zur Welt Seinen Anfang hat er nach einer Viertelstunde im Kieler Holstein-Stadion Mitte August genommen. Nach einem perfekt gespielten Pass von Nikola Dovedan aus dem Mittelfeld direkt in die Spitze vollstreckte der Angreifer mit der Rückennummer Neun zur 1:0-Führung für den FCH im hohen Norden. Seine Fortsetzung fand er eine Woche später im DFB- Pokal Erstrundenerfolg gegen den SSV Jeddeloh II, bevor er nach zweiwöchiger Pause in der Schlussphase im Hamburger Volksparkstadion so richtig Fahrt aufnahm. Der Lauf des Robert Glatzel in der Frühphase der Saison 2018/19. Acht Treffer in den ersten zehn Pflichtspielen der laufenden Spielzeit liest sich vor der Heimpartie gegen den Liganeuling 1. FC Magdeburg die beeindruckende Trefferquote des 24-Jährigen. Er reiht sich gemeinsam mit Philipp Klement vom SC Paderborn in der Toptorschützenliste der 2. Bundesliga (beide sieben Treffer) direkt hinter dem Kölner Simon Terodde ein, der zwölfmal treffen konnte. Sechs der zurückliegenden sieben FCH Tore gehen auf das Konto des gebürtigen Münchners, dem das Toreschießen nicht immer ganz so leicht zu fallen schien wie in den Wochen vor der zurückliegenden Länderspielpause. Der Start in einer neuen Stadt, bei einem neuen Verein Zwei Spielzeiten lang schnürte Robert Glatzel die Schuhe für den 1. FC Kaiserslautern. Zunächst in der Regionalliga Südwest, später auch in der 2. Bundesliga. Rückblick: Glatzel wechselte im Sommer 2017 vom 1. FC Kaiserslautern an den Schlossberg. Beim FCK spielte der Stürmer zunächst in der U23 in der Regionalliga Südwest, ehe er zu den Profis hochgezogen wurde und dort auf insgesamt 19 Einsätze und vier Treffer kam. Nach zwei Spielzeiten am Betzenberg sah der damals 22-Jährige beim 1. FC Heidenheim 1846 die Chance, „hier meinen nächsten Schritt zu machen“ und entschied sich schließlich für einen Wechsel innerhalb der 2. Bundesliga. In der neuen Saison 2017/18 beim neuen Verein erlangte der Angreifer deutlich mehr Einsatzzeiten und zeigte sich besonders in den DFB-Pokalspielen effektiv, in denen er in drei Partien drei Tore erzielte. Doch dann kam ein Knick, der nicht nur Glatzel, sondern auch die Mannschaft betraf. Die Ergebnisse blieben aus und der damalige Neuzugang konnte seine Leistung nicht mehr so abrufen, wie er es von sich gewohnt war. „Ich habe aber nie an mir gezweifelt!“, blickt Glatzel zurück. „Die Erinnerungen an meine vorangegangenen Stationen, bei denen es Nach seiner Einwechslung gegen Greuther Fürth traf Robert Glatzel gleich doppelt für den FCH. in manchen Situationen auch nicht immer gut lief, ich mich aber durchgebissen habe, haben mir Mut gemacht. Ich konnte in meiner Vergangenheit schon viele Hindernisse überwinden.“ Diese Denkweise hat Glatzel in der vergangenen Saison geholfen. Unterstützung erhielt der FCH Spieler aber auch von seiner Familie: Mithilfe der Familie und seinem Glauben raus aus dem Tief „Ich bin ein absoluter Familienmensch. Meine beiden Töchter sind mein ein und alles“, erzählt der stolze Vater. Es habe ihm damals immer sehr geholfen, führt Glatzel weiter aus, nach Hause zu kommen und das Lächeln seiner Tochter Elea (zwei Jahre) zu sehen. Seit vergangener Woche Donnerstag kann er sich gleich über zwei lächelnde Töchter freuen. Während seine Teamkollegen in Österreich das Testspiel beim SC Austria Lustenau bestritten, bekam Glatzel von Trainer Frank Schmidt frei, um bei seiner Frau Natasa zu sein und auf die Geburt seiner Tochter Alicia zu warten. „Ich ziehe meine komplette Motivation und Kraft aus der Familie“, betont der nun zweifache Familienvater, der in Heidenheim schnell heimisch geworden ist. Sein eigener Vater habe ihm in der zurückliegenden schwierigen Situation ebenfalls extrem geholfen. Die trainings- und spielfreie Zeit nutzt der 24-Jährige nicht nur, um „sämtliche Spielplätze in der Region abzuklappern“, sondern auch, um seine Eltern so oft es geht in München zu besuchen. Noch viel häufiger ist sein Vater in der Votih-Arena und schaut sich die Heimspiele des FCH an. „Wir sind wie beste Freunde. Auch meine ältere Schwester ist eine ganz wichtige Vertrauensperson für mich – bei Fußballthemen war aber schon immer mein Vater erster Ansprechpartner.“ Auch der Glaube spielt im

Spielerporträt 15 Leben des Robert Glatzel „eine wichtige Rolle. Ich schöpfe viel Kraft daraus – ob in positiven oder negativen Phasen.“ Viele Puzzleteile passen zusammen Aktuell befindet sich der Angreifer in einer absolut positiven Phase, ist in Heidenheim nicht nur privat, sondern auch sportlich endgültig angekommen. Was aber läuft denn nun konkret anders als im Vergleich zur vergangenen Saison? „In der Sommerpause war mir klar, dass ich jetzt Gas geben und auf meine Chance warten muss.“ Glatzel nahm sich vor dem Start fest vor, sich weniger Sorgen zu machen und weniger zu verkrampfen, wenn es mal nicht so gut läuft. „Ich habe mir gesagt: Auch schlechtere Phasen gehören zum Fußball dazu. Genieße es, auf dem Platz zu stehen.“ Zusätzlich zum normalen Mannschaftstraining absolviert der achtfache Torschütze individuelle Einheiten und feilt an seiner Schusstechnik. „Das ist nicht nur für den Körper gut, sondern vor allem auch für den Kopf.“ Momentan passen einfach viele Puzzleteile für Glatzel zusammen. „Wenn du ein Tor erzielst, hilft das dem Selbstvertrauen natürlich enorm – vor allem als Stürmer. Es fällt alles etwas leichter, du spielst noch einen Tick befreiter auf.“ Zudem spürt er den Rückhalt von Trainer Frank Schmidt und auch den FCH Fans. „Mir war aber zu jeder Zeit bewusst, dass Frank Schmidt mir vertraut. Ich merke, dass der Trainer sich für mich freut, dass es so gut läuft – das gibt mir wiederum natürlich ein gutes Gefühl.“ Zusätzlich beflügelt den Stürmer die Akzeptanz der Fans, die seine Entwicklung honorieren. „Es tut immer gut, wenn die Fans hinter dir stehen!“ Perspektive beim FCH Diese Unterstützung wünschen sich Glatzel und seine Mannschaftskollegen natürlich auch im anstehenden Heimspiel gegen Aufsteiger 1. FC Magdeburg. Eines ist klar: An der komplett ausgeglichenen Saisonbilanz von drei Siegen, drei Unentschieden und drei Niederlagen wird sich am Samstag, 20. Oktober 2018, etwas ändern. Wenn es nach Glatzel geht, stehen am Wochenende drei Punkte mehr auf dem FCH Konto. Insgesamt sieht der Angreifer die Mannschaft „auf einem guten Weg. Diesen Schwung, der durch die Mannschaft geht, wollen wir natürlich mitnehmen.“ Auch persönlich hätte der Familienvater sicher nichts dagegen, wenn sein Lauf weiterhin so anhält: „Ich möchte diese positive Entwicklung der vergangenen Wochen fortsetzen. Ich glaube fest daran, dass mir das gelingt. Ich fühle mich gut und möchte der Mannschaft weiterhin helfen.“ »Steckbrief« Name: Robert Glatzel Position: Angriff Geb./Sternzeichen: 08.01.1994 in München/Steinbock Grösse: 1,93 m Gewicht: 85 kg Beim FCH seit: Juli 2017 Spiele/Tore für den FCH: 42/15 Frühere Klubs: SC Fürstenfeldbruck, SpVgg Unterhaching, TSV 1860 München, SV Helmstetten, Wacker Burghausen, 1. FC Kaiserslautern Glaube spielt eine wichtige Rolle im Leben des Robert Glatzel und begleitet ihn durch positive und negative Phasen. Robert Glatzel spürt zu jeder Zeit das Vertrauen von Trainer Frank Schmidt, was ihm enorm hilft.